Ja, jetzt sind wir ausgeschlafen und haben uns wieder etwas zivilisiert.
Der letzte Tag (inklusive Nacht) unseres Abenteuers war, wie auf den Bildern zu sehen ist, relativ lang und etwas irre. Aber mal ehrlich, deswegen passen wir auch so gut zusammen. Hat der eine eine irre Idee, wird kurz gekrübelt, dann organisiert und schlussendlich einfach gemacht :) Und wann im Leben hat man schon so gut trainierte Beine um eine 300 km Strecke in Angriff zu nehmen? So schnell wahrscheinlich nicht mehr.
So, nun aber von Anfang an:
Die Nacht im Saunahaus bei Jens am Ellenbogensee war sehr ruhig und angenehm kühl. Da wir im Wohnzimmer auf unserer Isomatte schlafen konnten, hatten wir morgens auch keinen Druck das Zelt und Co zu verräumen und konnten ohne Stress um sieben, bzw. für die zweite Hälfte von uns um halb acht aufstehen. Bevor wir draußen auf der Terrasse unter einem gigantischen Laubbaum-Blätterdach im Schatten Platz nahmen, wurden noch Bratkartoffeln mit Kräuterquark für die Mittagspause gekocht.
Das Frühstück mit getoastetem Brot und Spiegelei war der perfekte Start in den Tag.
Gegen halb zehn fuhren wir mit viel Essen beladen von unserem( letzten) Übernachtungsspot los. Ziel waren eigentlich erstmal 130-150 km, damit der nachfolgende Tag nicht zu lange wird. Die Müritz überzeugt uns mit vielen schönen Buchenwäldern, Seen und schnuckligen Waldradwegen. Mit zunehmender Hitze stieg auch der Anteil an Höhenmetern und wir juckelten zig Feld- und Radweg zwischen Getreidefeldern auf und ab.
Wir passieren den Lindenberg, Heidelberg und Berlinchen :?
Wittstock/Dosse war zur Abwechslung mit einer alten Stadtmauer und vielen bunten Fachwerkhäusern ein schöner Anblick. In der Stadt haben wir unseren ersten Snackstopp gemacht und wieder mal gutes Saftschorle für alle Flaschen gemischt. Natürlich darf ein Gebäck auch nicht fehlen.
Gestärkt ging es weiter und Mittagspause machten wir tatsächlich erst nach 85km am Bahnhof einer historischen Dampflockstrecke. Geschrieben stand: "Achtung Reisende! 1/2 Std. vor bzw. nach der angekündigten Abfahrtszeit gilt als pünktlich!" Reichsbahndirektion Schwerin
Während wir da so saßen, Bratkartoffeln gegessen haben und den Schatten genossen meinte Juli: "Wenn wir jetzt durchfahren, sind wir morgen früh da..."
Da ich die übrige Entfernung mit satten 204 km auf den Kilometer richtig tippte, sahen wir das als Zeichen und radelten los.
Noch kurz um 18 Uhr Snacks eingekauft (viel zu viel!) und los ging die wilde Fahrt. Die 200 km knackte wir um 23 Uhr, was erstaunlich schnell ging. Wir hatten noch einen tollen Sonnenuntergang mit einer riesigen roten Kugel über Getreidefeldern und radelten immer weiter in die schwarze Nacht hinein.
Um 24 Uhr gab es einen Abendesspause in einem Bushäuschen und wir genossen die Regenpause. Mit frischen Klamotten und Regenjacke ging es dann weiter ins dunkle Nichts. Der Po tat sich n gewaltig weh und dir Dunkelheit verstärkte die Müdigkeit.
Somit zogen sich die anstehenden Stunden bis ins Unendliche. Irgendwann machten wir Musik an, um die Poschmerzen besser zu ignorieren und etwas Abwechslung zu haben. Ab und zu huschte eine Maus über den Weg (Sorry Maus, dass wir dich erwischt haben!!!!!!!) und Kröten saßen lebensmüde mitten auf dem warmen Asphalt. Naja, so kamen zu den müden Schlenkern auch immer wieder waghalsige Ausweichmanöver zu stande :)
Irgendwann waren wir dann endlich in Celle. Um drei war die Stadt wie leer gefegt und wir tuckerten irgendwelche Schleichwege zu David und Kira. Danke für den Schlüssel!
Joa, und dann waren es immernoch 20 km... Doch die vergingen zum Glück ganz schnell. Die Ortsnamen waren bekannt, die Kurven im Wald waren wie immer unendlich lange und irgendwann waren wir in Wietze! Als wir in Wieckenberg einrollten, dämmerte es und uns kullerten Freudentränen über die Wangen. Wir haben es einfach geschafft!!!!! Unglaublich!
Überglücklich stopften wir die Fahrräder in die Wohnung, hüpften unter die Dusche und genossen noch den Sonnenaufgang.
Dann hieß es einfach nur noch schlafen. Schlafen, ohne danach wieder aufs Rad zu steigen. Schlafen, ohne morgens das Zelt abzubauen und einen Schlafsack zu trocknen. EINFACH IN UNSEREM BETT SCHLAFEN. Wie toll es sein kann, einfach ins Bett zu liegen:))))Read more
Traveler Es war sehr interessant, euch zu folgen 👍
Ihr Lieben, schade,dass es schon wieder zuende ist. Freue mich schon jetzt auf Eure nöchste Tour. Gute Zeiten für Euch, tschaui Gina [Gina]
Traveler Herzlichen Glückwunsch, es hat Spaß gemacht euch zu begleiten