Abenteuer Auto

diciembre 2022 - octubre 2023
Heute ging es von der Gonzago Bay weiter mit dem Isuzu zur Bahia de Los Ángeles. Am Morgen wurde das Auto von einem Mechaniker begutachtet, da ich gestern starken Benzingeruch im Innenraum hatte. Leider konnte er das Problem nicht lösen und ich muss Leer más
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  • Día 1

    San Diego, CA

    29 de diciembre de 2022, Estados Unidos ⋅ ⛅ 15 °C

    Der Start meiner Abenteuer-Auto-Reise sollte San Diego/ CA sein. Mein Flug ging mit British Airways von Frankfurt via London Heathrow nach San Diego. Es waren zwei angenehme Flüge ohne besondere Vorkommnisse. Erst am Zielflughafen wurde es ungemütlicher, als am Gepäckband mein Name ausgerufen wurde mit der Information, dass mein Gepäck nicht angekommen sei.
    Noch dazu hatte ich meinen Kindle im Flieger vergessen und es gab keine Möglichkeit mehr, an diesem Tag noch an mein elektronisches Lesegerät heranzukommen.

    Was blieb mir anderes übrig, als den Kopf nicht in den Sand zu stecken und die Passkontrolle als „Visitor“ zu passieren.
    Danach ging es mit dem Uber in die 8th Avenue, also nach San Diego Downtown. Ich hatte mich eine zeitlang vorher schon mit den Hostel-bzw. Hotelpreisen der Stadt auseinandergesetzt und aufgrund der überdimensionalen Preise nach einer Alternative gesucht, die mein Portemonnaie schonen würde. Dank Couchsurfing wurde ich fündig und konnte 5 unbeschwerte und sehr lustige Tage mit meinem Gastgeber Igor in seinem Studio im Zentrum San Diegos verbringen. Er hat sich zudem Zeit genommen, mich am Folgetag der Landung zurück zum Flughafen zu fahren, wo ich meinen Kindle und auch mein Gepäck in Empfang nehmen konnte. Mit Igor war ich auch im berühmten Gaslamp Quarter und in den Beachtowns von San Diego.

    Leider hatte ich mit dem Wetter etwas Pech, so dass die Tage in der Metropole meist kühl, regnerisch und windig waren. Umso mehr Zeit blieb für gemeinsame Abende in der Wohnung bei gutem Essen, Wein und deutschen Netflix-Serien. Ruhig und gemütlich verlief auch der Rutsch ins Neue Jahr.

    An einem Tag streifte ich nochmals alleine durch San Diego und konnte das Leben in den Straßen so richtig spüren. Vor allem hat mich die 2-Klassen-Gesellschaft bewegt. Das Bild, welches die unzähligen Homeless-People in den Straßen abgaben, kannte ich bisher nur aus dem TV.

    Am 03.01.2023 fuhr mich Igor dann zum AAAA Storage in San Diego, um mein dort geparktes Auto abzuholen, mit dem ich die Weiterreise nach Yuma/ AZ antreten wollte.
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  • Día 6

    Yuma

    3 de enero de 2023, Estados Unidos ⋅ ⛅ 20 °C

    Nachdem ich 5 Nächte in San Diego verbrachte, fuhr ich am 03.01.2023 mit dem Isuzu nach Yuma/ Arizona und wollte dort 2 Tage ausschließlich wegen der Registrierung des Autos bleiben. Da der Wagen keinen Katalysator hat, war eine Anmeldung in Kalifornien nicht möglich. Auch sind die Preise für eine Fahrzeugregistrierung in Arizona sehr günstig und die Prozesse einfacher. Dies wusste ich aus der Panamerican Association Facebook Gruppe. Am Folgetag meiner Ankunft ging ich also zum sogenannten DMV (Zulassungsstelle), um den Isuzu auf meinen Namen anzumelden. Die Anmeldung, ich entschied mich für 1 Jahr, verlief wirklich unkompliziert und kostete mich USD 119. Ich erhielt das temporäre Nummernschild in Papierform, welches ich mir in die Rückscheibe des Autos klebte. Das dauerhafte Nummernschild soll laut Behörde innerhalb von 14-31 Tagen an der Adresse ankommen, die ich in den USA angab. In meinem Fall war es die Adresse des Administrators der FB-Gruppe, der es mir auch nach Mexiko weitersenden würde.

    Aber zurück nach Yuma:
    Ich hatte mir hier ein sehr schickes AirBnB für 2 Nächte gebucht und meinen Aufenthalt sehr genossen. Aufgrund der vielen Erledigungen war es mir leider nicht möglich, mich in Yuma genauer umzusehen. Das, was ich mit dem Auto im Vorbeifahren gesehen habe, ist allerdings nicht erwähnenswert.
    Eine Wüstenstadt mit milden Wintertemperaturen, die vor allem Kanadier als ihr temporäres Domizil nutzen, um zeitweilig der Kälte im eigenen Land zu entfliehen.

    Der Isuzu machte auf der Fahrt nach Yuma rechte Probleme. Ich merkte schon bei der Einfahrt auf den Highway in San Diego, dass ich das Auto nicht recht unter Kontrolle hatte und es mit mir machte, was es wollte. Die Lenkbewegungen waren skurril. Ich ließ sogar noch einen Mechaniker kommen, der mit dem Auto fuhr und mir versicherte, dass das Fahrzeug in einem „guten“ Zustand sei.
    Was dann tatsächlich mit dem Isuzu gar nicht „gut“ war, werde ich euch im Footprint von Ensenada berichten.

    Am 05.01.2023 ging es dann von Yuma zur mexikanischen Grenze nach Tecate. Wie der Grenzübertritt verlief und wohin es mich als Nächstes führte, erzähle ich gerne im kommenden Beitrag.
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  • Día 8

    Tecate, Baja California, Mexiko

    5 de enero de 2023, Mexico ⋅ 🌧 12 °C

    Am 5.Januar 2023 sollte es nun über die Grenze nach Mexiko gehen. Ich fuhr von Yuma/AZ zurück in Richtung San Diego.
    Der Grenzübergang in Tecate wurde in den Panamericana-Gruppen als einer der unkompliziertesten beschrieben und nicht zuletzt deshalb nahm ich auch den längeren Weg auf mich. Ausserdem wollte ich mich mit dem Besitzer, der in der Nähe gelegenen Rancho La Bellota treffen, um den Ausbau des Isuzus zu besprechen.

    Der Grenzübertritt verlief aufgrund eines gröberen Fehlers meinerseits und aufgrund weiterer ungünstiger Bedingungen leider gar nicht einfach. So fuhr ich an die Grenze heran und meinte, dass wie in Europa zuerst der Grenzposten des Ausreiselandes passiert werden müsse und man anschließend die Grenze ins Einreiseland erreichen würde. Das ich keinen Posten der USA sehen konnte verunsicherte mich dermaßen, dass ich vor der mexikanischen Grenze, also im Grenzgebiet, kehrt machte und wieder auf amerikanisches Terrain fuhr. Sofort fuhr die US-Border Control auf mich zu und drohte mir die Festnahme an. Ich konnte meine Unschuld bzw. mein Unwissen so kundtun, dass ich mit einer Verwarnung davonkam und die Grenze nach Mexiko schließlich passieren durfte. Ich fuhr durch die unbesetzte elektronische Schranke und erhielt dann Anweisung, rechts ranzufahren. Mein Fahrzeug wurde von mehreren Zollbeamten durchsucht. Anschließend musste ich den Isuzu aus dem Grenzgebiet herausfahren, in der Stadt parken und für die Formalitäten zurückkommen. Ich bekam das Touristenvisum für 180 Tage und bezahlte dafür ca. USD 70. Der schwierigste und zeitaufwendigste Prozess war allerdings die Registrierung des Autos. Dabei hat das temporäre Nummernschild den Prozess nicht gerade vereinfacht. Nachdem ich mit meinem Touristenvisum zum sogenannten Banjercito ging, hieß es erstmal, dass ich verschiedenste Unterlagen, wie Visum, Reisepass, Fahrzeugversicherung für Mexiko, Fahrzeugpapiere und in meinem Fall auch noch den Kaufvertrag als Kopie bringen solle. Bei strömendem Regen lief ich in Tecate herum und ließ für einige Pesos kopieren. Die Versicherung hatte ich nur als pdf-Anhang auf meinem Mobiltelefon und musste sie an eine externe e-Mail Adresse zum ausdrucken senden. Als ich dann vollkommen durchnässt wieder zum Banjercito zurückkam, nahm das Procedere nochmals Zeit in Anspruch. Für die Einfuhr des Autos waren USD 55 und für das Deposito USD 300 zu entrichten, welche ich nach Ausreise allerdings wieder zurück erhalte. Alles in allem hat mich der Grenzübertritt 3 Stunden und jede Menge Nerven gekostet. Kein Ein-und Ausreisestempel im Pass, welche wohl auch nicht mehr notwendig sind, der Isuzu fuhr sich noch immer nicht besser, aber ich war in Mexiko 🇲🇽!

    In Tecate kaufte ich mir gleich eine Telcel-SIM und meinte, ich sei nun immer und überall online. Schon am selben Tag und auch auf der weiteren Reise auf der Baja California wurde ich oftmals eines Besseren belehrt.

    Es war bereits Nachmittag und ich wollte die Ranch noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen, also stürzte ich mich in den mexikanischen Verkehr. Ich fuhr eine Weile auf einer asphaltierten Straße und dachte, dass würde nun immer so weitergehen, doch aus Asphalt wurde Offroad, die Dämmerung brach herein und das Handysignal erlosch. Es war abenteuerlich. Auf dem letzten Drittel der Strecke wartete zum Glück Raúl, der Rancher der Rancho La Bellota auf mich und fuhr das letzte Stück Voraus. Nach einem guten Tequila sah die Welt einige Zeit später schon wieder besser aus, auch wenn der Tag recht an meine Substanz ging. Es war kalt in den Bergen und ich musste meinen kleinen Ofen im Zimmer anheizen, um während der Nacht nicht zu frieren. Am Morgen hatte sich Raureif über die Landschaft gelegt.
    Nach dem Frühstück sollte es in das Dorf Francisco Zarco im Valle de Guadalupe gehen, wo wir mit dem Schreiner José Martínez den Ausbau des Isuzu besprechen wollten.
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  • Día 9

    Francisco Zarco, Baja California, Mexiko

    6 de enero de 2023, Mexico ⋅ ⛅ 16 °C

    Am Morgen des 6. Januar 2023 fuhr ich mit Raúl nach dem Frühstück ins nahe gelegene Dorf Francisco Zarco, da wir uns mit dem Carpintero José Martínez für den Ausbau des Autos treffen wollten.

    Raúl meinte noch, ich solle schon einmal voraus fahren, er werde mir folgen. Ich stand plötzlich vor einer Weggabelung. Links ging ein Weg ab und vor mir war ein geschlossenes Gatter, an welches ich mich nicht mehr erinnern konnte. Ich wurde unsicher, Raúl kam nicht nach und so entschied ich mich für Links. Es war natürlich falsch und es war noch schlimmer, als alles was ich am Tag zuvor gefahren bin. Ich brachte den Isuzu gerade noch so nach unten, wo der Weg auch endete. Da ich mir nicht zutraute, wieder nach oben zu fahren, schloss ich den Wagen ab und lief zurück zum Gatter. Endlich kam auch Raúl. Er durfte dann mit mir zum Auto laufen und es auf den rechten Weg bringen. Da hatte sogar er etwas Mühe. Anschließend fuhren wir ohne weitere Abstecher ins Dorf.

    Der Schreiner José sah sich den Wagen an und konnte gut auf meine Bedürfnisse eingehen. Ich brachte den Isuzu am Freitagmorgen vorbei und konnte ihn nach 2 Tagen am Sonntagnachmittag bereits wieder abholen. Zwei Nächte verbrachte ich nochmal auf der Rancho La Bellota.

    Im Auto befindet sich nach Josés Umbau nun eine große Liegefläche, darunter 2 Schubladen zum Ausziehen, wovon ich eine für meine Kleidung nutze und die andere für Geschirr. Diese fungiert bei Bedarf auch als Tisch. Im Wagen befindet sich noch ein kleiner Schrank, der sich sehr gut für die Aufbewahrung von Lebensmitteln eignet. Die Zweitbatterie konnte José auch optimal einbauen und nebenan sogar noch mit einem weiteren Kasten ergänzen, den ich für das Verstauen von Kosmetikartikeln nutze. Ausreichend Platz hat es nach dem Ausbau auch für den Kühlschrank, der bereits zum Inventar gehörte. In Ensenada liess ich dann noch eine Matratze maßanfertigen und beziehen und habe für den kompletten Umbau gesamthaft USD 750 bezahlt. Der Nutzen ist groß und ich bin allen Leuten, die mich dabei unterstützt haben unendlich dankbar.
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  • Día 11

    Ensenada, Baja California, Mexiko

    8 de enero de 2023, Mexico ⋅ ☀️ 17 °C

    Wenn ich an meine Tage in Ensenada denke, dann denke ich vor allem an Geschäftigkeit und an unvorhergesehene Vorkommnisse mit dem Isuzu.

    Nachdem ich mein ausgebautes Auto am Sonntagnachmittag des 8. Januar 2023 in Francisco Zarco abgeholt hatte, sollte es nach dem Befüllen des Tanks nach Ensenada gehen. Ensenada ist mit ca. 280 000 Einwohnern die größte Stadt auf der Baja California Norte. Ich hatte mir für 2 Nächte ein Zimmer im zentrumsnahen Capital O Hotel Rose gebucht, da ich mich noch um die Matratze und die Teppichauslagen in den Schubkästen kümmern musste. Außerdem wollte ich beim Auto die Spur einstellen lassen und ein Reifen sollte überprüft werden, da er Luft verlor.

    Die Matratze, die Teppichauslagen und der geflickte Reifen waren am Montag im Laufe des Tages erledigt. Der Mechaniker bestellte mich für den Dienstagmorgen um 9 Uhr. Ohne große Bedenken fuhr ich am Morgen vor und das Auto kam auf die Hebebühne. Sergio, der Mechaniker fand sofort die Ursache für die instabilen Lenkbewegungen, die ich schon in San Diego auf der Auffahrt auf den Highway bemerkt hatte. Er empfahl mir, die Kugellager zu wechseln und meinte, dass die Zahnstangenbuchsen=bujes de la cremallera total hinüber seien und unbedingt ausgetauscht werden müssten. Ich fuhr zu etwa fünf verschiedenen Autoteileläden in Ensenada und erhielt immer wieder die selbe ernüchternde Antwort. Es brachte wohl kein US-Autoteilezulieferer mehr diese Teile für Isuzu nach Mexiko. Ich war erstmal verzweifelt und wandte mich an Freunde und Bekannte, um Ratschläge zu erhalten, bis ich mich schließlich entschied, zu Sergios Werkstatt zurückzufahren. Ein Freund hatte mir empfohlen, es doch einmal auf dem Autofriedhof zu probieren. In der Werkstatt traf ich auf Octavio, einen Kunden von Sergio. Dieser verbrachte zwei ganze Tage mit mir. Wir bekamen die Buchsen auf dem Autofriedhof und die Kugellager bei Autozones in Ensenada. Ich war überglücklich und am nächsten Tag sollte die Reparatur definitiv stattfinden.

    Da ich meine Matratze nun im Auto hatte, entschied ich mich, die erste Nacht auf einem Campingplatz südlich der Stadt am Pazifik zu verbringen. Es war keine angenehme Erfahrung, da ich aufgrund einer Straßenblockade auf einen Platz ausweichen musste, der meinen Vorstellungen gar nicht entsprach. Ich fuhr am nächsten Morgen zeitig zurück nach Ensenada.

    Das Auto blieb zur Reparatur bei Sergio und da mich Octavio beim Finden und Kaufen der Teile so sehr unterstützt hatte, lud ich ihn zum Frühstück ein. Zwischenzeitlich erhielt er einen Anruf von Sergio, dass eine der Buchsen nicht passen würde. Wir brachen erneut zum Autofriedhof auf und Octavio fand eine zweite passende Zahnstangenbuchse. Am späten Mittwochnachmittag des 11. Januar 2023 war die Reparatur inklusive der Spureinstellung vollzogen. Was für ein Moment ! Mir fiel ein Stein vom Herzen und die Anspannung der letzten Tage löste sich in Luft auf. Für die Arbeit und alle Ersatzteile zahlte ich nicht mehr als USD 200.

    Am 12. Januar 2023 wollte ich mich auf meine erste längere Fahrt in Mexiko nach San Felipe am Golf von Kalifornien aufmachen. Es stand noch ein Einkauf bei Walmart an und dann sollte ich startklar sein. Beim Verstauen der Einkäufe hielt ich auf einmal die Blende des einen Schubkastens in der Hand. Wie froh war ich, dass es gerade vis a vis von Walmart einen lokalen Schreiner gab, der mir die Blende gut verschraubte. Nun konnte die Fahrt endlich losgehen. Die Hilfsbereitschaft der Mexikaner wirkte noch lange in mir nach.
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  • Día 15

    San Felipe, Baja California, Mexiko

    12 de enero de 2023, Mexico ⋅ ☀️ 19 °C

    Von Ensenada sollte es nun endlich an den Golf von Kalifornien in die überschaubare Küstenstadt San Felipe gehen. Den Isuzu konnte ich nach der Reparatur mit einem guten Gefühl fahren. Es ging auf die Schnellstraße MEX 3, auf der ich bis zu meinem Ziel bleiben würde. Kurz nach Ensenada kam ich in meine erste Polizeikontrolle, die wie viele weitere auf der Baja äußerst freundlich und sachlich verlief.

    Bereits nach Verlassen der Stadt tat sich eine bemerkenswerte Abgeschiedenheit auf. Es fuhr kaum noch ein Auto auf der Straße und die Landschaft begann sich zu verändern. Zuerst war es eine imposante Steinwüste, die mich zum Staunen brachte und bald darauf ein kahle Bergwelt, gefolgt vom sich am Horizont auftuenden Golf von Kalifornien. Dazu strahlend blauer Himmel bei eher kühleren Temperaturen zwischen 17 und 20 Grad Celsius. Auf der Baja ist aktuell Winter.

    Die Entfernung von Ensenada nach San Felipe beträgt ca. 245 km. Mir kam die Strecke endlos vor, da ich immer wieder anhielt, die atemberaubende Landschaft bestaunte und Fotos schoss. Als ich endlich ankam, entschied ich mich für einen Campingplatz am Meer namens Victor‘s RV Park, in dem ich mich nur eine Nacht aufhielt. Am Morgen des 13. Januar 2023 begann ich das erste Mal während meiner Reise zu joggen und tue es seitdem täglich. Ich erreichte nach dem Run den Nachbarcampingplatz „Club de Pesca“, den ich für meine zweite Nacht in San Felipe wählte. Ein guter Entscheid, denn dort lernte ich Victoria und Neil kennen, Langzeitreisende aus den Staaten, die mich noch oft auf meiner Weiterreise mit nützlichen Tipps und Ratschlägen unterstützt haben.

    San Felipe ist ein besonderer Ort. Das Städtchen, welches wohl vorwiegend von Campern aus den Vereinigten Staaten lebt, wirkte zwar etwas verwaist, aber was kümmert die Stadt, wenn die Natur den Atem raubt. Die Sonnenaufgänge von San Felipe sind magisch.
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  • Día 17

    Papá Fernández, Baja California, Mexiko

    14 de enero de 2023, Mexico ⋅ ☁️ 21 °C

    Es war der Samstagmittag des 14. Januar 2023 an dem ich erneut aufbrach und die MEX 5 am Golf von Kalifornien in südlicher Richtung fuhr. Mein Ziel war die 156 km entfernte gewaltige Gonzaga Bay. Für einen Campingplatz hatte ich mich noch nicht entschieden, da unterschiedliche Meinungen über den Ort kursierten. So meinte zum Beispiel Victoria, dass die Bucht unter Umständen extrem windig sein könne, und dass man es dann egal wo, nicht länger als eine Nacht „aushalten“ würde. Ein Handysignal hatte ich seit dem Verlassen von San Felipe nicht mehr, was bedeutete, dass ich mir vor Ort ein Bild machen musste.

    Die Landschaft zeigte sich auf dem Weg zur Bucht erneut sehr facettenreich. Die ersten riesigen Kakteen taten sich auf, ich kam an verlassenen Hütten vorbei und blickte fassungslos auf die imposante Bucht und die atemberaubenden Felsformationen, die aus dem Meer emporstiegen. Auch auf dieser Fahrt war hopp-on hopp off angesagt.

    Als ich die Bucht nach einigen Stunden Autofahrt erreichte, entschied ich mich für den Gonzaga Bay Rancho Grande Campground. Im Minimarkt rechts vom Highway meldete ich meinen Stellplatz mit Palapa (windgeschützter Unterschlupf) an und bezahlte zu den Pesos 250 pro Nacht noch Pesos 30 für eine halbe Stunde Wifi. Andere Annehmlichkeiten gab es nicht vor Ort. Eine Waschgelegenheit existierte lediglich beim Minimarkt. Am Strand standen Trockentoiletten.

    Kurze Zeit nach dem Eintreffen am Strand kam ein heftiger Wind auf. Ich musste an Victorias Worte denken. Es trat genau das ein, was sie mir bereits prophezeit hatte. Ich konnte mir auf meinem Einflammen-Gaskocher windgeschützt in der Palapa gerade noch eine warme Mahlzeit zubereiten, bevor ich in mein Auto zur Nachtruhe flüchten musste. Der Wind blies so heftig, dass es mich während des Schlafes ganz schön durchschüttelte. Trotz der Schönheit wollte ich die Gonzaga Bay am nächsten Morgen Richtung Bahia de Los Angeles verlassen.

    Als ich das Auto anließ, strömte plötzlich ein starker Benzingeruch in den Innenraum, der außen gleichermaßen wahrnehmbar war. Hinter dem Laden gab es eine Hebebühne und wie fast überall in Mexiko, war auch sofort ein Mechaniker vor Ort. Dieser säuberte mir ein Ventil, welches zum Motor führte und empfahl mir den Austausch in der nächst größeren Stadt. Auch den Benzinfilter sollte ich wechseln. Die ersten 20 km nach der Rancho Grande war der Geruch erstmal weg, kam aber dann wieder. Für mich hieß das, dass ich spätestens in Guerrero Negro (übernächster Stop) einen versierten Mechaniker aufsuchen musste.
    Doch nun ging es erstmal mit Benzingeruch zur Bucht der Engel.
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  • Día 18

    Campo Archelon

    15 de enero de 2023, Mexico ⋅ ☁️ 17 °C

    Von der Gonzago Bay fuhr ich mit dem Isuzu weiter zur Bahia de Los Ángeles. Wie ich bereits geschildert habe, wurde das Auto von einem Mechaniker wegen starken Benzingeruchs begutachtet. Da er das Problem nicht nachhaltig lösen konnte, werde ich bei meinem übernächsten Stop in Guerrero Negro nochmals in eine Werkstatt gehen.

    Die Fahrt über die Berge war wieder sehr beeindruckend. 200 km kein Handysignal und kaum ein Fahrzeug auf der Straße. Schon fast unheimlich. Das Wetter war regnerisch und sehr windig. Vorbei ging es an endlosen Kakteenwäldern und einer aus Filmen bekannten Wild-Western-Kulisse. Ich komme landschaftlich aus dem Staunen nicht heraus. Hier am Meer geht es sehr ruhig zu. Vor mir erheben sich einige aus dem Wasser ragende immense Felsen. Das Meer ist ruhig. Der Campo de Archelon ist ein sehr friedlicher Ort mit einem kleinen Restaurant, in dem das WiFi gut funktioniert. Vor dem Restaurant surft man im Internet und gönnt sich einen Drink. Die Nacht beginnt wie auf anderen Campingplätzen auch, sehr früh.
    Ich bin schon gespannt, welchen Sonnenaufgang ich morgen aus der Heckscheibe meines Autos bestaunen darf.
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  • Día 19

    Guerrero Negro, BCS, Mexiko

    16 de enero de 2023, North Pacific Ocean ⋅ 🌧 15 °C

    Die Sonnenaufgänge an der Bahia de Los Angeles waren wirklich unglaublich und trotzdem wollte gutes Wetter nicht so recht aufkommen. Am zweiten Tag wurde es richtig ungemütlich, der Wind wehte gnadenlos über den Campo Archelon. Ich entschied mich spontan zur Weiterfahrt in die nächst größere Stadt namens Guerrero Negro. Ich ließ den Golf von Kalifornien hinter mir und fuhr in westlicher Richtung an die Pazifikküste. Auf dem Campingplatz hatte ich ein deutsches Ehepaar kennengelernt, die in ihrem umgebauten Unimog unterwegs waren. Sie empfohlen mir wegen des Benzingeruchs im Auto doch noch einen langzeitreisenden deutschen Automechaniker zu kontaktieren. Vielleicht könne er mir ja helfen.

    Zufälligerweise traf ich diesen dann vor einem Supermarkt in Guerrero Negro, wo er eine Fehleranalyse machte. Mit der Information, dass der mexikanische Mechaniker nach der Benzinleitung schauen sollte, fuhr ich nach einem schnellen Einkauf auf Empfehlung von Victoria zu „Zihuls Campground.“ In Guerrero Negro ging die Zeit wieder eine Stunde vor, was für mich bedeutete, dass ich vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr all zu lange Zeit hatte. Zihul selber war nicht zu Hause, aber sein ältester Sohn Damian, der auch im väterlichen Kunstbetrieb „Zihul knives“ mitarbeitet, fuhr mit mir in die Stadt, um einen Mechaniker zu finden.

    Es war eine recht knifflige Reparatur, da sich der Automechaniker mit der Marke Isuzu nicht wirklich auskannte. Er schraubte den Motordeckel ab und zeigte mir die Dichtungsringe. Sie waren porös und kaputt und mussten ausgetauscht werden. Zihul und Damian wollten mich schon mitnehmen und mir ein Zimmer im Haus zur Verfügung stellen, als der Mechaniker nach ca. 3 Stunden anrief und mitteilte, dass das Auto abholbereit sei. Ich zahlte USD 45 und war sehr erleichtert. Am nächsten Morgen wollte ich zur Sicherheit nochmals in den Motorraum schauen und versuchte dazu die Motorhaube zu öffnen. Alle Versuche scheiterten und ich fuhr erneut in eine Werkstatt. Es war nur eine kleine Sache, die mit einem Spray behoben werden konnte. Das Auto hielt mich bis dato ganz schön auf Trab.

    Am Morgen des 18. Januar 2023 herrschte in der Dusche des Campingplatzes Wasserknappheit. Ich hatte mich so auf warmes Wasser gefreut und hatte vor, nach längerer Zeit meine Haare mal wieder zu waschen. Ich stand schon unter der Dusche, doch es tröpfelte nur eiskalt von oben herab. Freundlicherweise boten mir Zihul und seine Frau Perla das private Badezimmer im Haus an. Ich bin Zihul für seine Unterstützung wirklich sehr dankbar und wünsche ihm, dass er seine Messerunikate in Zukunft zahlreich verkauft.

    Gegen Mittag machte ich mich auf den ca. 25 km langen Weg an die Laguna de Ojo Liebre, in der Hoffnung dort die gigantischen Grauwale beobachten zu können, die gerade aus nördlichen Gefilden kommend, hier vorbei schwimmen.
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  • Día 22

    Laguna Ojo de Liebre

    19 de enero de 2023, North Pacific Ocean ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute Morgen ging es um 9 Uhr mit anderen deutschen Individualtouristen Richtung Pier, um ein Boot für eine Walbeobachtung anzuheuern. Der Preis pro Person betrug USD 55 oder Pesos 1040. Die Boote fahren in der Saison von Ende Dezember bis Ende März stündlich von 8-15 Uhr.

    Nachdem die Schwimmwesten angezogen waren, fuhren wir bei ruhigem Seegang nicht mehr als 10 Minuten in die Bucht hinaus. Die ersten Giganten der Meere zeigten sich schon bald und sie schwammen ruhig an uns vorbei. Es war ein Schauspiel und es wurden immer mehr. Wohin das Auge reichte, taten sich die immensen Rücken der Grauwale und ihre Walfontänen auf. Das Highlight war sicherlich, dass eine Walkuh mit ihrem Kalb bis an unser Boot heran kam. Was für ein bewegender Moment.

    Die Grauwale haben erst begonnen die Pazifikküste der Baja California zu kreuzen.Ich hoffe, dass ich weiter südlich an 2 anderen Buchten nochmals auf Beobachtungstour gehen kann.

    Die Rückkehr an Land verlief sehr ruhig und die Pelikane schienen sich nicht weiter an uns zu stören. Es war ein ereignisreicher Tag, der stimmungsvoll zu Ende ging. Ich freue mich morgen auf ein neues Abenteuer auf der Weiterfahrt gen Süden nach San Ignacio.
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