Madagascar
Ankorahotra

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Travelers at this place
    • Day 11

      Pünktchen und Anton

      March 20, 2023 in Madagascar ⋅ 🌩️ 19 °C

      Heute war ich um 9 in der Uni, habe ein paar Materialien durchgeschaut und dann kam irgendwann auch schon Herinivo, eine Studentin, die nebenbei in der Bibliothek arbeitet. Sie macht immer donnerstags das Deutsch-Atelier und ich helfe ihr bei den Vorbereitungen. Diesen Donnerstag behandeln die Studenten den Film „Pünktchen und Anton“ und deshalb haben wir ihn uns erstmal angesehen, um danach ein Arbeitsblatt mit Fragen zu erstellen (echt ein süßer Film, kann ich empfehlen). Dann waren wir noch gemeinsam in der „Mensa“ Mittagessen. Sie hat mir bisschen aus ihrem Leben erzählt und es ist schon krass, wie sich der Alltag von gleichaltrigen zu meinem Alltag zuhause unterscheidet. Sie kümmert sich um ihre kleinen Geschwister, weil ihre Mutter schon früh gestorben ist, regelt alles, macht ihren Master und teilt sich ihr Zimmer mit drei Geschwistern. Puh.

      Mein restlicher Tag war relativ unspektakulär. Ich habe meine Sachen für die Abreise morgen gepackt und wieder die Erst-Workout-dann-kalt-duschen-Nummer gemacht. Das klappt echt gut und das kalte Wasser ist dann halb so schlimm. Jetzt werd ich auch schon bald ins Bett gehen, morgen geht’s um 5.45 Uhr los zum Busbahnhof. Ich freue mich riesig auf Wandern, Natur, weniger Tumult und vor allem weniger stinkende Abgase.

      Möglicherweise ist dort auch das Internet schlecht. Strom gibt es wohl jedenfalls schon mal nicht. Deshalb könnte es sein, dass ich ein paar Tage nichts von mir hören lasse. Also keine Sorge, wahrscheinlich gehts mir gut und ich wurde weder gekidnappt, noch bin ich an schlimmen Durchfall gestorben (den ich bisher übrigens noch immer nicht hatte, obwohl mir das jeder prophezeit hatte).

      Bis morgen oder ganz bald!
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    • Day 3

      Stadtführung und Kulturschock

      March 12, 2023 in Madagascar

      Puh, was ein Tag. Ich glaube, ich habe zum ersten Mal in meinem Leben so nen richtigen Kulturschock. Aber ganz von vorne.

      Nach satten 11 Stunden Schlaf haben mich gegen Mittag die deutschen Mädchen abgeholt und wir haben uns mit drei madagassischen Germanistik-Studenten in der Stadt getroffen, weil sie uns ein bisschen die Stadt zeigen wollten. Sie konnten wirklich unglaublich gut deutsch. Wir haben den Bahnhof und das Rathaus angeschaut und standen dann kurz auf einem Marktplatz. Dann kam aus dem Nichts ein junger Typ angerannt und hat einem italienischen Mädchen, welches auch dabei war, einfach ihre Kette vom Hals gerissen und ist damit weggerannt. Krass ey. In diesem Moment war ich wirklich dankbar für mein kleines Bauchtäschchen, das man unter dem T-Shirt tragen kann. Ich habe dann auch direkt meine Ohrringe raus getan, weil die Diebe einem diese manchmal wohl auch einfach aus den Ohren reißen. Ich wurde ja schon vorgewarnt, dass hier viel geklaut wird, aber dass es so arg ist, hätte ich wirklich nicht gedacht. Mir wurde auch ständig gesagt, man soll nicht auf die Straße gehen, wenn es dunkel ist. Jetzt weiß ich auch, warum ..
      Nachdem wir uns alle wieder einigermaßen gefasst haben, sind wir weiter gegangen und haben uns einen Palast angeschaut, wo damals die Königin gewohnt hat. Auf unserem Weg wurden wir ständig von kleinen Kindern angebettelt und angefasst. Schon echt wild hier.
      Am Ende haben wir noch eine Kunstausstellung besucht und waren gemeinsam was essen.

      Wieder zuhause angekommen hab ich erstmal geduscht. Kalt. Und wenn ich sage kalt, meine ich eiskalt. Da lernt man erstmal zu schätzen, was man im guten alten Deutschland eigentlich für einen Luxus hat.

      Danach saß ich noch unten mit Marcelle und wir haben zusammen Artemesia-Tee verpackt. Er hilft wohl gegen Malaria, auch prophylaktisch. Da hab ich mir gleich mal ein Gläschen von dieser bitteren Brühe gegönnt - mai, wenn’s hilft gell! Aber das war wirklich nett, sie war sehr dankbar für meine Hilfe und wir haben uns gut unterhalten. Wie zwei so kleine Drogendealer, die gemeinsam ihre Ware verpacken.

      Jetzt geh ich gleich ins Bett, damit ich fit bin für meinen ersten Tag an der Uni morgen. Mariele holt mich morgens ab und zeigt mir den Weg. Es bleibt spannend ☺️

      Bis morgen!
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    • Day 5

      Deutschklausur und Französischkenntnisse

      March 14, 2023 in Madagascar ⋅ ☁️ 17 °C

      Ey, was ein Tag. Eigentlich könnte ich jeden Blogeintrag genau mit diesem Satz beginnen.

      Mein Morgen startete mal wieder mit einer eiskalten Dusche. Ich würde euch gerne sagen, dass ich mich mittlerweile daran gewöhnt habe, aber nein. Danach bin ich losgelaufen in die Uni, heute zum ersten Mal ganz alleine, aber den Weg konnte ich mir gut merken. Einfach immer den Berg rauf (wenn ich zurück bin, hab ich den Knackarsch des Todes, ich sag’s euch). In der Uni angekommen stand direkt eine Klausur für die Studierenden an, bei der ich die Aufsicht gemacht habe, das hat gut geklappt. Sie hatten zwei Stunden Zeit, die Aufgaben zu bearbeiten und ich habe danach mal kurz reingespickt, was so geschrieben wurde. War schon gar nicht so übel, was sie da aufs Papier gebracht haben. Danach war ich kurz Mittagessen und habe am Nachmittag noch ein Plakat für die Stadtführung mit einer Studentin fertig gemacht und dann war auch schon Feierabend. Ein ganz entspannter Tag also.

      Auf dem Weg nachhause, der ungefähr 30 Minuten dauert, habe ich mal mitgezählt, wie oft ich angesprochen wurde. Das waren satte 43 mal. Ich bin hier wohl eine richtige Attraktion, was ich auch später nochmal zu spüren bekommen habe.

      Zuhause habe ich dann schnell meine Sachen abgelegt und wollte dann zu einem großen Supermarkt fahren, diesmal mit einem Taxi. Ich bin also zu einem öffentlichen Platz gelaufen, wo ich mir ein Taxi genommen habe, der hat mich zum Supermarkt gefahren und gesagt, er wartet auf mich, um mich auch wieder nach Hause zu fahren. Auf dem Weg zurück war ich ganz überrascht, dass er genau wusste, wo ich wohne. Ich fragte ihn, woher er das weiß und er meinte ganz selbstverständlich „ich sehe dich doch seit Samstag hier immer morgens und abends rumlaufen“ - alles klar! Aber ich muss sagen, der Mann war wirklich nett und während dieser Taxifahrt habe ich so viel französisch gesprochen wie wahrscheinlich in den letzten 10 Jahren nicht. Es wird immer besser und ich bin ganz stolz, dass ich sogar einen Handyvertrag komplett auf französisch abschließen konnte (und das ohne Google Übersetzer)!

      Gerade war ich noch Pizza essen mit Fiona und Myriam. Ich habe mich gefreut, die beiden wiederzusehen. Aber schade, dass sie am Donnerstag schon ans Meer fahren und nicht hier bleiben. Vor allem auch, weil ich gerade eine Nachricht von der anderen Praktikantin bekommen habe (die im April hätte anfangen sollen), dass sie nun doch nicht kommt, weil sie ein anderes Angebot bekommen hat.

      Aber nun gut, vielleicht findet sich ja noch jemand anders und Myriam und Fiona haben auch angeboten, dass ich sie am Meer besuchen kann - das fände ich schön! ☺️

      Bis morgen, ihr Lieben!
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    • Day 8

      Fantastischer Freitag

      March 17, 2023 in Madagascar ⋅ ⛅ 24 °C

      Mein Tag startet mit Home Office - wie schön, erstmal nicht durch die stressigen Straßen Antananarivos laufen. Ich versuche mir einen Überblick zu machen, welche Unterrichtsmaterialien ich vorbereiten muss. Das wird ne Nummer, he. Außerdem versuche ich, mir ein bisschen was über die Weimarer Republik anzueignen. Die Betonung liegt auf „versuche“.

      Dann koche ich mir was leckeres zu Mittag und gebe Marcelle auch was ab. Sie ist begeistert von meinen Kochkünsten und frägt direkt nach dem Rezept. Dass ich einfach nur bisschen Gemüse mit Nudeln zusammengemischt habe, spielt ja keine Rolle 😃

      Dann muss ich auch los in die Stadt zum Goethe Zentrum, da ist heute fantastischer Freitag, ein Spielenachmittag auf deutsch. Der Weg dahin ist echt anstrengend. Es ist laut, heiss und super busy. Zurück fahre ich auf jeden Fall mit dem Taxi. Nachdem ich mich auch noch zweimal verlaufen habe, komme ich endlich dort an. Zuerst stelle ich mich kurz vor und dann werde ich von 50 madagassischen Jugendlichen mit Fragen gelöchert. Die erste Frage ist direkt „bist du ledig oder verheiratet?“. Sicherheitshalber antworte ich, dass ich einen Freund in Deutschland habe, um potentiellen Heiratsanträgen aus dem Weg zu gehen. Dann spielen wir stille Post und es funktioniert ganz gut. Nach dem Spielenachmittag kommen etliche Leute zu mir und wollen unbedingt ein Selfie mit mir machen. Drei Fragen mich auch direkt nach meiner Handynummer (hat ja super geklappt mit dem Freund in Deutschland). Bisschen unangenehm, wie sie mir alle auf die Pelle rücken, aber gut. Ein weißes Mädchen sehen sie wahrscheinlich einfach nicht sooft. Am Ende zeigt mir Jan, der Leiter des Goethe Instituts, noch die restlichen Räume und ich mache mich wieder auf den Weg zurück. Diesmal mit dem Taxi. Sicher ist sicher.

      Jetzt bin ich wieder zuhause und esse gleich was. Dann gehen wir in ein Irish Pub, um St. Patricks Day zu feiern. So ganz fühle ich es noch nicht, aber dort sind wohl auch andere Deutsche und vielleicht kann ich dort noch ein paar Kontakte knüpfen.

      Ich berichte - bis morgen!
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    • Day 10

      Fauler Sonntag

      March 19, 2023 in Madagascar ⋅ 🌧 20 °C

      Heute war ein richtiger Sonntagssonntag. Keine Ahnung, wann ich das letzte mal so wenig zu tun hatte wie heute. Ist schon auch mal schön, aber jetzt freu ich mich umso mehr auf unser Bergabenteuer ab Dienstag! Ich kann’s wirklich kaum erwarten, endlich mal wieder in der Natur zu sein und auf einen Berg zu steigen.

      Ansonsten hab ich heute noch ein bisschen Unterricht vorbereitet, Wäsche gewaschen, nochmal eines von diesem wilden britischen Workouts gemacht und bisschen aufgeräumt - also alles ganz unspektakulär.

      Harriet, Joe und ich spielen jetzt gleich noch ne Runde „City, Country, River“. Also Stadt, Land, Fluss - sie kennen das gar nicht.

      Bis morgen!
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    • Day 4

      Erster Tag an der Uni

      March 13, 2023 in Madagascar ⋅ ⛅ 17 °C

      Heute war mein erster Tag an der Uni. Ich bin gegen 9.30 Uhr losgelaufen und habe Mariele auf halben Weg getroffen. Ein bisschen mulmig war mir schon, alleine durch die Straßen zu laufen, nachdem, was gestern passiert ist. Die Leute rufen ständig „Bonjour cazaha“, was soviel heißt wie „hallo Ausländer“.

      An der Uni angekommen werde ich erstmal diversen Leuten vorgestellt und alle freuen sich, dass ich da bin. Ich gehe mit Mariele meine Aufgaben durch und helfe dann schon einer Studentin, einen Kurs vorzubereiten, den wir am Donnerstag halten wollen. Dann lerne ich auch die Chefin der Deutschabteilung kennen, die mir sagt, welche Kurse ich übernehmen werde. Ich werde Textverstehen und Landeskunde unterrichten. Landeskunde ist sowas wie die Geschichte von Deutschland - dafür bin ich ja genau die richtige. Not. Aber gut, wofür gibts Google! Am Nachmittag besuche ich noch eine Vorlesung, wo die Studierenden lernen, wie sie eine Hausarbeit schreiben sollen. Sie müssen drei Seiten einer wissenschaftlichen Arbeit abgeben und lernen, wie man richtig recherchiert.

      Gegen 17 Uhr ist dann Schluss mit Uni und ich suche einen Supermarkt, weil ich bis jetzt noch immer nicht einkaufen war. Es gibt einen Haufen Süßigkeiten und Shampoo, aber von Brot oder Butter ist keine Spur. Na gut, dann werd ich mir erstmal anders zu helfen wissen.

      Als ich wieder zurück bin, gehe ich mit meinen beiden Mitbewohnern Harriet und Joe noch ein Bierchen trinken und den Sonnenuntergang anschauen. Sie sind schon super viel rumgereist und erzählen mir von Destinationen, die ich mir unbedingt anschauen soll. Vielleicht machen wir um Ostern herum sogar gemeinsam eine kleine Reise - das klingt echt gut und ich mag die beiden ☺️ zurück zuhause kochen wir noch zusammen Pfannkuchen mit Pilzen.

      Und jetzt gehts auch gleich schon für mich ins Bett, ich bin echt platt von den ganzen neuen Eindrücken und vielleicht auch ein bisschen angeschwipst vom madagassischen Bier.

      Bis morgen!
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    • Day 21

      Ganz unverblümt.

      March 30, 2023 in Madagascar ⋅ ☁️ 18 °C

      Heute war ich in der Uni, habe mit Herinivo das Deutsch-Atelier vorbereitet und es am Nachmittag mit ihr gehalten. Wir haben den zweiten Teil von Pünktchen und Anton durchgekommen.

      Ansonsten muss ich sagen, gestern und heute war so semi. Die letzte nächtliche Taxifahrt steckt mir noch immer etwas in den Knochen - auch hinsichtlich meiner eventuell bevorstehenden Reise in den Osterferien. Zum ersten Mal habe ich mich wirklich richtig unwohl gefühlt und wollte nur noch weg von der dunklen Straße. Auch merke ich, wie ich mich nach frischer, unversmogter Luft sehne und einfach mal ohne Bedenken ein bisschen raus gehen will. Spazieren gehen kannste hier schon machen, aber nie ohne immer auf der Hut zu sein, alle sieben Sachen gut versteckt und immer schön aufpassen, dass dir niemand zu nahe kommt oder du überfahren wirst. Am besten auch einfach nicht stehen bleiben.

      Madagaskar ist wirklich ein wunderschönes und abwechslungsreiches Land, aber diese Stadt verlangt mir teilweise schon einiges ab. Und grade heute wünschte ich mir, es wäre ein bisschen weniger gefährlich, ein bisschen weniger laut, ein bisschen weniger dreckig und ein bisschen weniger anstrengend.

      Aber ich bleibe positiv - wenn alles gut läuft, sitze ich in einer Woche schon am Strand oder unter einem Baobab und atme ganz tief, ganz frische Meeresluft 🔆

      Bis morgen!
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    • Day 27

      Theater-AG

      April 5, 2023 in Madagascar ⋅ 🌧 18 °C

      Heute Morgen war ein normaler Unitag mit Unterrichtsvorbereitung, etc.
      Mittags waren wir noch gemeinsam was essen und nachmittags fand die Theater-AG statt. Die Studenten spielen das Stück „willkommen“. Ich muss sagen, ich bin echt begeistert, wie sie schon am Anfang die verschiedenen Emotionen und Situationen spielen können, sie haben echt Talent. Beim Verständnis der Wörter haperts teilweise noch ein bisschen, aber dafür bin ich ja auch da ☺️

      Auf dem Foto seht ihr übrigens die Tür zur Bibliothek. Gesichert mit zwei Türen und drei Schlössern. Alle Türen in der Uni sind so verrammelt, damit nichts geklaut werden kann .. völlig irre.

      Mein Nachmittag war gewohnt unspektakulär. Die Kellner in meinem Lieblingscafé bringen mir meinen Cappuccino jetzt schon ohne dass ich irgendwas bestellen muss. Das nenn ich doch mal einen Erfolg.

      Morgen ist schon der erste Ferientag und Freitag ganz früh morgens geht’s los ans Meer. Ich freu mich sehr!!

      Bis morgen!
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    Ankorahotra

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